#06: Warum es OK ist, kein Sixpack zu haben

Sobald man mit Sport und/oder Fitness zu tun hat, sieht man die Bilder überall: Halbnackte Menschen, Muskeln. Vor allem Bauchmuskeln in Hülle und Fülle. Es ist das ultimative Ziel: Ein Sixpack haben. Ist das wirklich gut? Auf Teufel komm raus sichtbare Bauchmuskeln? Wir klären auf.

Was ist ein Sixpack eigentlich?

Ein Sixpack hat, wessen Bauchmuskulatur sichtbar ist. Die Bauchmuskeln sind – wie der Name schon sagt – die Skelettmuskulatur an der Bauchwand. Es gibt vordere, hintere und seitliche Muskeln. In der Mitte liegt eine Art Sehnenplatte mit Sehnensträngen, wodurch der klassische Sixpack-Look entsteht. Dieser ist nur sichtbar, wenn das Fett darüber die einzelnen Muskeln nicht verdeckt. Bei Frauen heißt das, sie besitzen einen Körperfettanteil (KFA) von <18-20%, bei Männern sind es sogar <10-12%. Der Unterschied hier liegt ganz simpel in sekundären Geschlechtsmerkmalen der Frau und ihrer Gebährfähigkeit. Ein „normaler“ KFA liegt übrigens bei Frauen zwischen 20 und 30%, bei Männern zwischen 10 und 20%.

Bauchmuskel Sixpack
Anatomie Bauchmuskeln

Ist ein Sixpack ein gutes Ziel?

Jein.
Wenn du gesund abnehmen möchtest und deinen KFA in einen Normalbereich bringst, ist das völlig in Ordnung. Auf Teufel komm raus ein Sixpack haben zu wollen, am besten morgen, wird ganz schnell ungesund. Übrigens: Jeder hat die gleichen Bauchmuskeln, mal sind sie dicker und sichtbarer, mal dünner und gut versteckt.

Wann wird es kritisch?

Wenn man zu wenig Kalorien zu sich nimmt, um vehement Fett zu verlieren, schaltet der Körper auf Notzustand. Im schlimmsten Fall wird er nicht mehr richtig versorgt und sowohl deine körperliche als auch geistige Leistung nimmt ab.
Sobald man zu viel abnimmt, können ernste Probleme auftreten. Bei Frauen geht es in erster Linie um den Hormonhaushalt, der von Frau zu Frau unterschiedlich ist. Das Fettgewebe ist für über 600 Hormone und Botenstoffe zuständig, wessen Produktion aus dem Ruder gerät, falls frau zu wenig Körperfett hat. Folgen davon sind Haarausfall, Hauptproblem und sogar das Ausbleiben der Menstruation. Bei Männern könnte ebenso die Libido sinken. Außerdem ist das „gute“ Fett dazu da, den Körper zu isolieren und zu schützen. Man kann die Funktion mit der Fußsohle vergleichen: Druckpolster und Wärmespeicher. Je geringer dies wird, desto anfälliger ist der Körper.
Aber: Nicht jeder, der ein Sixpack hat, hat zu wenig Fett, dass der Körper nicht mehr funktionieren kann! Das ist in den seltensten Fällen der Fall und soll nur darlegen, dass dieses Ziel ein langer Prozess und auch nicht für jeden Körpertypen möglich ist.

Zudem muss man betonen, dass die Muskeln natürlich auch eine muskuläre Funktion haben: Oberkörper nach vorne beugen, Becken kippen, Oberkörper zur Seite neigen oder drehen, Beine anziehen. Außerdem helfen bestimmte Gruppen beim Stuhlgang und andere bei der Atmung.
Hier sind stärkere Muskeln natürlich besser.

Also…

Wenn du ein ganzen, halbes, geteiltes Sixpack oder einen Ansatz davon hast und gleichzeitig gesund bist: Herzlichen Glückwunsch! Das ist kein schlechtes Zeichen, sondern eher ein gutes, da dein Körper dank der Funktionen der Muskeln bestens geschützt ist – das sieht man sogar.
Wenn du nichts dergleichen hast und gleichzeitig gesund bist: Herzlichen Glückwunsch! Das ist kein schlechtes Zeichen, sondern eher ein gutes, da dein Körper dank der Funktionen der Muskeln bestens geschützt ist – das sieht man nur nicht.

Wenn du etwas ändern möchtest, sprich mit dem Coach deines Vertrauens.

Lies hier weiter, wieso es wichtig ist, dein Training zu tracken. Ein gutes Training kann auch zu guten Bauchmuskeln führen 😉

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