DOn’t compare to Strangers on the Internet
Warum wir dazu neigen, uns mit dem Internet zu vergleichen, obwohl wir wissen, dass wir das nicht tun sollten, es trotzdem passiert und das auch nicht immer schlimm ist. Vergleiche dich nicht mit Fremden im Internet – und am besten auch mit keinem sonst.
sich mit dem internet vergleichen
Den Spruch „do not compare to strangers on the internet” habe ich vor einigen Jahren in auf einem Poster gesehen. Ich studierte im ersten Semester Medienwissenschaften und Plattformen wie Instagram waren wie heute auch, eine niemals versiegende Quelle an Input. Input, mit dem man sich ganz hervorragend vergleichen konnte. Und ich war ganz vorne mit dabei. Einige Jahre später, einiges an Fachliteratur über Mediensoziologie schlauer und keinen Zentimeter mehr Distanz zum Internet im Allgemeinen und Social Media im Speziellen, weiß ich es zumindest theoretisch etwas besser: Im Prinzip funktioniert das Social Media-Game nur, weil sich alle Inhalte suchen, mit denen sie sich identifizieren können und dann in der Konsequenz eben oft auch auch vergleichen.
Je nachdem, welchen Interessen und Profilen oder Hashtags man folgt, bekommt man passende Inhalte ausgespielt. Bin ich also besonders interessiert an Sport, sagen wir an CrossFit, folge ich also wahrscheinlich vielen CrossFitter:innen. Egal, ob man den Sport betreibt, weil man seine körperlichen Fähigkeiten verbessern will oder weil man sein Aussehen verändern möchte, ich bin überzeugt davon, dass man sich bewusst oder unbewusst mit dem, was man im Internet sieht, vergleicht.
CrossFiT-Vorbilder Online
Die ersten Kontaktpunkte mit CrossFit hat man häufig im Internet. In der Google Bildersuche oder auf Social Media begegnen einem meist zuerst die Elite-Athlet:innen, die bei den CrossFit Games antreten und den Sport vielleicht sogar beruflich betreiben. Cool, wenn man sich mit diesen Athlet:innen identifizieren kann und sich dadurch motiviert fühlt, eine Probestunde in einer Box in seiner Nähe zu buchen. Aber auch sehr verständlich, wenn man sich mit ihnen vergleicht und befürchtet, dass man “einfach nicht krass genug” ist. Neben den Bildern im Internet gehören beim CrossFit Ranglisten an die Tagesordnung. Zusätzlich haben viele Athlet:innen mindestens das Bedürfnis nach körperbetonter Kleidung, wenn nicht sogar nach möglichst knapper Kleidung. Es gibt also viele Anlässe, um sich mit anderen zu vergleichen
Motivation vs. Demotivation
Vergleiche können gut und schlecht sein. Eine ganze Zeit hielt man Progress-Documentations, Vorher-Nachher-Bilder und so weiter auf Social Media für motivierend. Die Content Creator:innen bekamen augenscheinlich vor allem Anerkennung und die Konsument:innen wollten dem nachstreben, was sie sahen. Worüber lange keiner sprach: Vergleiche können nicht nur motivieren, sondern vor allem auch demotivieren, deprimieren und demoralisieren. Denn wenn ich ein Vorher-Nachher-Bild sehe, das durch viele Likes und Lob in den Kommentaren gefeiert wird und dann feststelle, dass ich eher aussehe wie das Vorher-Bild. Dann liegt der Schluss nahe, dass ich zusehen sollte, auch bald wie das Nachher-Bild auszusehen.
Genauso kann einen der Blick aufs Leaderboard der eigenen CrossFit-Box vielleicht motivieren, aber genauso auch demotivieren. Es drängt sich die Frage auf, wieso der eine oder die andere im Workout XY besser war als man selbst? Man trainiert doch eigentlich viel mehr als er:sie? Der:diejenige, der:die bei solchen Vergleichen noch keinen fiesen Gedanken gehabt hat, werfe nun den ersten Stein.
Was meistens nicht auf dem Leaderboard oder etwa Instagram Profilen steht, ist der Kontext, derjenigen, mit denen man sich vergleicht. Wer weiß wie lange sie schon trainieren oder was sie im Vorfeld gemacht haben? Vielleicht sind sie zwar in dem einen Workout, um das es gerade geht, super stark, aber strugglen seit Jahren an einer Sache, die dir vielleicht sehr leicht fällt. Vielleicht sehen sie super aus, aber sind aus irgendwelchen Gründen eigentlich total unzufrieden. Es kann viele Gründe geben, warum ihr euch unterscheidet, warum die Person dir Anlass gibt, dich zu vergleichen.
Motivierende Vergleiche im internet
Es geht hier nicht darum, Argumente zu finden, warum man sozialen Medien den Rücken kehren sollte oder sich keine Inspiration zu suchen. Eher darum, wie man es für sich sinnvoll nutzen kann. Wie kann man wirklichen Mehrwert daraus ziehen, sich mit Fremden im Internet zu vergleichen. Hier ist sind ein paar Tipps, mit denen man seinen Social Media Feed ein bisschen aufräumen kann und gleichzeitig den Algorithmus für die eigenen Zwecke umerzieht:
- Sortiere alle Profile aus, die dir ein schlechtes Gefühl geben. Erwischst du dich immer wieder dabei, dass du neidisch auf eine Leistung, ein Aussehen oder auf das Leben bist, das eine Person z.b. auf Instagram zeigt? Dann entfolge ihm:ihr.
- Suche dir stattdessen Profile, die dir ein gutes Gefühl geben. Es gibt so viel Content – du wirst deine Nische und dein Thema finden.
- Dich stresst das CrossFit-Leaderboard? Dann schau nicht mehr rein. Du willst nicht mehr mit anderen verglichen werden? Es gibt bestimmt die Möglichkeit, dass deine Ergebnisse nicht mehr für alle erscheinen – es reicht ja, wenn du und deine Coaches deine Ergebnisse nachschauen können.
- Sieh das große Ganze: Falls du dich mit anderen Athlet:innen deiner Homebox vergleichst: frag dich, wo der:die andere:r herkommt. Was sind deren:dessen Voraussetzungen? Setze deine Leistung in den Gesamtkontext deines Lebens und deines Backgrounds.
- Setze Prioritäten: Die meisten von uns betreiben CrossFit als Hobby. Das soll dich nicht davon abhalten, ehrgeizig zu sein, aber vielleicht hast du gerade eine stressige Phase im Job oder irgendwelche anderen Themen, die viel Kraft fordern? Dann ist es sehr okay, dass du nicht deine normale Leistungsfähigkeit abrufen kannst.
- Konzentriere dich auf dich selbst. Schau auf dich und deine eigenen Erfolge. Selbst wenn du demotiviert sein solltest und das Gefühl hast, nicht weiter zu kommen. Erinnere dich, wo du angefangen hast und ss. Du hast gerade erst angefangen? Dann erst recht – zu Beginn einer CrossFit Karriere steigern sich die meisten ziemlich schnell.
Warum Vergleiche IM Internet auch Sinn machen (Können)
Das Fazit soll nicht sein, dass Vergleiche mit Fremden im Internet immer gefährlich und sinnlos sind. Es ist durchaus möglich, dass man dadurch neu motiviert ist und sich vielleicht auch neue Ziele setzt. Das Fazit soll eher sein, sinnvolle Vergleiche anzustellen. Vergleiche zum Beispiel deine Leistung von heute mit deiner Leistung vor einiger Zeit. Hast du dich weiterentwickelt? Mega!
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Coach Soni
Coach Soni ist seit 2019 bei CrossFit Sennestadt. Gestartet als Member, ist sie seit 2024 Nutrition- und CrossFit Trainer und kümmert sich um Medien und Kommunikation.